Ich will mich hier nicht über aktuelle Mutationen lustig machen, sondern nur einen Denkanstoß liefern. Immerhin gibt es eine Weltanschauung, die davon ausgeht, dass wir durch Mutationen entstanden sind.
Mutation
mit Mut mutiert die Mutation
unwissend, was hat sie davon
mutatis mutandis* entsteht in Eile
eine neue Erbgutzeile
sich selbst zu ändern ist riskant
das weiß nicht nur der Mutant
denn der Gewohnheit zu entfliehen
heißt neue Seiten aufzuziehen
so wird man schnell zum Debütant
zum ich-bin-die-anderen-Mutant
schnell ruft jemand zu den Waffen
die Mutation darf es nicht schaffen
ist die Beständigkeit gefährdet
wird das Mutierte abgewertet
dabei versucht es, kaum zu fassen
sich eigentlich nur anzupassen
* ein Ausdruck für: mit den nötigen Änderungen
Das ist ein wundervoller Gedanke – in dieser Zeit. Ja, wir sind auch Mutationen, wären wir immer so geblieben wie am Anfang (nun, wo ist der Anfang?) wären wir vielleicht immer noch Jäger und Sammler. Ob diese Mutation Mensch wirklich so erfolgreich war und ist, sei dahin gestellt, schaut man auf die Zerstörung unserer schönen Erde in den letzten Jahrzehnten…. so ist vielleicht der mutierende Virus jetzt eine Form der Lösung, der uns zeigt: es muss sich was ändern.
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Tja, wer mag hier schon Erfolg definieren. Wie geht der Witz: sagt ein Planet zum anderen: Du, ich hab Menschen. Sagt der andere Planet: das geht vorbei!
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Das Mutieren rein zufällig ist
ohne Sinn und ohne List
Kopieren ist reichlich schwer
Die RNA müht sich da wie ein Bär
Wir schauen von aussen zu
Nie ist da ne Ruh
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Das ist die Frage, ob das Mutieren rein zufällig ist. Ein Kopierfehler? Oder vielleicht doch eine Anpassung an die Umweltbedingungen???
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So wie ich Evolution verstehe, wird billionenfach kopiert, wobei 99,99 % zu untauglichen Varianten führen.
Die Varianten, die fitter sind als die bestehende, verbreiten sich recht rasch, weil sie erfolgreicher sind als die herkömmliche.
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Nun, da gibt es andere Theorien die davon ausgehen, dass die entscheidende Information nicht zufällig entsteht.
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Das kenne ich nicht. Kannst Du mir die die Quellen nennen?
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Nur mal auf die Schnelle: https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/gentransfer-mensch-uebernahm-zahlreiche-gene-von-bakterien-a-1023395.html
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So könnten notwendige Informationen zur Veränderung übertragen worden sein.
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Wie das? Zurück zum Virus in Echtzeit?!
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Wenn Mutationen so zufällig sind, warum sind sie dann oft so zielführend? Zufall?
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Nur die fähigen überleben. der vielfache Schrott merzt sich aus. Das ist „Survival of the fittest“, ein evolutionäres Prinzip.
Ich denke nicht, dass da Intelligenz dahintersteckt..
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Du bist unglaublich!
Ich muss deine Gedichte immer laut lesen. 🙂
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Das freut mich sehr. Vielen Dank! 😊🙏🌻
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Wenn ich es noch mal lese, da fällt mir der Joachim Ringelnatz ein.
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Der hatte immer einen schönen Rhythmus gefunden!
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Sehr interessante Betrachtung. „dabei versucht es, kaum zu fassen – sich eigentlich nur anzupassen“ – das hat mich am meisten nachdenken lassen. Stimmt schon… Eine Zeile aus der Sicht der Mutation selbst. Die, besonders in der letzten Zeit, nur negativ betrachtet wird. Dabei ist sie u. a. auch der Antrieb für unseren aufrechten Gang, für unsere Fähigkeit zur Sprache und letztendlich für die Gedichte, die wir über sie verfassen. 🙂
Liebe Grüße
Alina
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Das Virus selbst hat kein Interesse daran den Wirt zu töten und daher ist eine Mutation, die das Virus harmloser werden lässt, gar nicht so unwahrscheinlich. Das es aber vorher noch „gelernt“ hat, wie es sich noch besser verbreiten kann, ist leider eher ungünstig. Aber hier stellt sich um so mehr die Frage, ob das eine zufällige Mutation war.
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Was dieser Tage vor allem mutiert, ist der Sinn von Wörtern. Aus Nächstenliebe wird Halte-dich-fern, aus Gesundheit wird Impfen, aus Bildung wird Information, aus Reisen wird Träumen und Sehnen, aus Öffnen wird Schließen, aus Freiheit wird Egoismus … Wie alle Mutationen schlägt das eine nicht sofort ins andere um, sondern mutiert still vor sich hin, bis sich die meisten an die neue Normalität angepasst haben. Die, die das nicht schaffen, werden halt ein Nieschendasein führen müssen, ein Reservat für aussterbende Arten.
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Wörter lassen sich schnell emotional aufladen und benutzen. Ein strategischer Frame kann viel bewirken.
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Wie schön, wenn man mal etwas lesen kann, dass Humor und Gelassenheit verrät. So eine Sicht auf die Dinge (ohne sie auf die leichte Schulter zu nehmen) wird immer überlebenswichtiger. Sehr gerne gelesen jedenfalls. Und lächelnd.
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Bei aller Ernsthaftigkeit das Lächeln nicht zu verlieren, ist aus meiner Sicht lebenswichtig und quasi systemrelevant.
Vielen Dank! 😊🙏🌻
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Ja, ich kann mich den Worten der Mützenfalterin hier nur anschließen.
So ernste Themen mit so viel Humor und Gelassenheit anzupacken –
und das Ernste in lustige Worte zu verpacken –
ohne dass man dabei den Ernst der Dinge vollkommen vergisst –
das ist schon eine beachtliche Leistung.
Ich habe die Gedichte auch gerne und auch mit einem Lächeln gelesen.
Liebe Grüße, Hannah
PS Und ich bin immer so froh und erleichtert darüber, zu sehen, dass es immer noch
kritische Menschen gibt in diesen vollkommen durchgedrehten Zeite… !
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Vielen lieben Dank. Ernste Worte gibt es genug, die die Grenzen eher verhärten als alles andere. Es braucht hier eher etwas Humor, Akzeptanz und Gelassenheit.
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