Bessermenschen

es gibt immer jemanden

der/die etwas besser kann

als man selbst

aber ist er/sie

deshalb ein

besserer Mensch

oder gar ein

Bessermensch

es heißt

Bessermenschen

erheben sich über andere

aber werden Menschen

die etwas besser können

nicht automatisch

von den anderen erhoben

wenn jemand einen Menschen

Bessermensch nennt

erhebt er sich dann nicht über ihn/sie

indem er/sie implizit sagt

dass er/sie besser ist

als der Bessermensch

also ein Besserermensch

und ist ein Besserermensch

automatisch

ein besserer Mensch

Emma 2

Dies ist ein Text zu der Aktion „Writing Friday“ von Elizzy. Jeden Freitag wird zu einem der vorgegebenen Themen veröffentlicht. Die aktuellen Themen und eine Liste aller Teilnehmer findet ihr auf Elizzy’s Seite.

#WritingFriday

Da ja noch August ist, habe ich mir noch eine Emma-Geschichte ausgedacht bzw. ist eine bei mir angeschwemmt worden.

Thema: Schreibe eine Geschichte, die mit dem Satz „Emma war verblüfft über die Weiten des Meeres. Sie hätte nie gedacht…“

Emma war verblüfft über die Weiten des Meeres, sie hätte nie gedacht…

dass es so unendlich groß und weit, dass es so schön sein könnte. Sie kniff die Augen ein wenig zusammen, weil die Sonne sich funkelnd im blauen Meer spiegelte. Sie hatte noch nie in ihrem Leben etwas schöneres gesehen. Sie roch die salzige Luft, sie hörte die Wellen, die sanft ans Ufer schlugen und die Möwen, die durch die flirrende Sommerluft glitten. Zeit ihres Lebens, ganze zweiundneunzig Jahre, hatte sie vom Meer geträumt. Sie konnte kaum glauben, dass sie es nun tatsächlich vor sich hatte. Diese unendliche Weite. Sie sog die Meerluft so tief in sich hinein, wie sie nur konnte.

In ihrer Jugend hatte sie nie genug Geld gehabt für eine Reise ans Meer. Später kamen die Kinder, die Arbeit und dennoch hatte das Geld irgendwie nie gereicht. Als die Kinder erwachsen und fortgezogen waren, bekam sie immer wieder Postkarten aller Welt und ganz viele zeigten das Meer. Doch keine Postkarte dieser Welt kann diese unglaubliche Weite zeigen. Keine Postkarte kann dieses Gefühl des Nachhausekommens vermitteln, dass sie immer überkam. Wenn sie an das Meer dachte.

Sie spürte den Sand unter ihren alten unsicheren Füßen. Den Wind mit der ganz feinen Gischt in ihrem faltigen Gesicht. Und dann dieser Geruch; dieser unglaubliche Geruch, der in ihre Nase stieg. Es roch süß und salzig zugleich. Es roch nach Fisch und Freiheit, nach Seetang und Sommer. Es roch nach der ganz großen, weiten Welt.

Sie hatte ihren Mann geliebt und sie hatte akzeptiert, dass er nicht mehr verreisen wollte. Ein Besuch bei den Kindern, war das höchste der Gefühle. Immer wieder hatten ihr die Kinder angeboten, sie mitzunehmen, aber sie hatte ihn nicht alleine lassen wollen. Das Leben hatte es eben so gewollt, dachte sie bei sich.

Im letzten Herbst war ihr Mann gestorben. Sie wäre am liebsten mit ihm gegangen, aber das ist nicht so leicht, wie man es sagt. Noch vor Weihnachten hatten die Kinder sie in ein Heim gebracht, in dem man sich um sie kümmerte und sie versorgte. Es ging ihr gut und sie war dankbar.

Gestern waren die Kinder gekommen, hatten einen Koffer gepackt und ihr gesagt, dass sie sie mitnehmen würden auf eine Reise. Sie hatte sich darauf gefreut, wieder einmal im Garten ihrer Kinder ihren Enkelkindern zuzuschauen. Doch auch wenn sie die meiste Zeit der Fahrt geschlafen hatte, hatte sie doch gemerkt, dass sie irgendwie eine andere Strecke fuhren als gewöhnlich . Niemand hatte ihr gesagt, wo es hinging. Nach einer Nacht in einem sehr großen und edlen Hotel war es am Morgen weitergegangen. Sie hatte nicht gefragt, wohin es gehen sollte. Ihre Kinder hatten etwas mit ihr vor und sie würde sich drauf einlassen. So war es ihr ganzes Leben. Jemand hatte etwas vor und sie hatte sich darauf eingelassen.

Jetzt stand sie hier und konnte es nicht fassen. Ihre Augen schienen zu klein zu sein für das Meer, ihre Nase zu klein für den Meeresduft, ihre Füße zu klein für den Strand. Sie kam sich so winzig vor und doch hatte sie das Gefühl, als wäre sie nirgends auf der Welt mehr zu Hause als hier. Eine Träne lief ihr über das Gesicht. Ihre Kinder standen um sie herum und freuten sich, dass die Überraschung gelungen war. Und was für eine Überraschung es war.

Sie schaute auf die endlose Weite des Meeres und traf die vielleicht wirklich erste eigene Entscheidung ihre Lebens.

Blaubeerchen

Mal etwas humorisches…

ach wenn ich doch ein Beerchen wär‘

so ein kleines blaues Ding

dann wär’ das Leben nicht so schwer

solang‘ ich an meinem Sträuchlein hing

ich ließ mich von der Sonne nähren

würde wachsen, dick und rund

ich würd’ die Süße in mir mehren

und wär’ am Ende kerngesund

ich leuchte blau und hänge schwer

am sprichwörtlich seid‘nen Faden

bis irgendwer käme daher

und schwups wär ich im Magen