Vorausgesetzt, die Hummel widerlegt tatsächlich die Wissenschaft, in dem sie tut, was sie nicht kann und fliegt obwohl sie nicht fliegen dürfte. Was bedeutet dies, wenn man einen Hummelflug tanzen möchte? Eine Coach von mir hat einmal gesagt, es heißt nicht „der aktuelle Stand der Wissenschaft lautet …“ sondern „der derzeitige Stand des Irrtums ist …“. Doch wer irrt? Die Hummel, die Wissenschaft, die Tanzenden? Als die Töne des Hummelflugs erklangen war klar, dass was immer die Wissenschaft behaupten mag, ein Tanz das Gefühl des Fliegens vermitteln kann. Und so flogen wir, schwirrten wir, irrten wir, summten wir, brummten wir los wie die Hummeln. Vom einzelnen Flug bis zum ungeordneten Zug als Schwarm bewegten wir uns durch die „Luft“ der Tanzfläche. Wie bestellten tanzend den Garten, feierten das Gepflanzte und ließen der. Natur ihren Lauf. Wir feierten das Element Luft und tanzten das Unmögliche und danach das mögliche Unmögliche. Denn darin, waren wir uns nicht nur beim Tanzen einig, dass das Unmögliche immer möglich ist und dass es passiert. Dieser Moment, gegen alle Regeln, der die vermeidlichen Naturgesetzte außer Kraft setzt, der die Wissenschaft ratlos macht. Mit dem Gefühl dieses Moments begaben wir uns auf einen gemeinsamen „Flug“ auf den Schwingen der Musik. Wir verankerten das Gefühl, durch ein gemeinsames Schwingen in einem Kraftkreis und erprobten diese Kraft am Ende in einem weiteren sich umeinander Umherirren, Herumschwirren, Rundumschwingen. Ich bin nicht sicher, ob ich gelandet bin, aber so wie die Hummeln den Frühling auf Ihrem Schwingen tragen, so tragen wir nun das Wissen über die Möglichkeit des Unmöglichen in uns und beides scheint sehr ähnlich zu vibrieren.
Monat: April 2018
DurchBruch
War das der Durchbruch? Ja, das war er. Für wen, das ist eine andere Frage. Die Geschwindigkeit mit der sich der Frühling in das Jahr bricht, geht dem einen zu schnell und der anderen nicht schnell genug. Ein Durchbruch im eigenen Tempo, geht das? Wenn die „Erde“ erst einmal aufgebrochen ist, kann es dann noch ein Entschleunigen geben, oder schießt es dann einfach heraus? Und bricht es an der Sollbruchstelle oder lieber da, wo es selbst brechen möchte? Mit diesen Fragen im Kopf, begann die Musik und der Drang sich zu bewegen brach bei mir durch. Ich wollte mir einen Durchbruch ertanzen. Wohin, das wusste ich nicht, aber ich wollte auf die andere Seite von irgendwas. „Alles was Du willst, liegt auf der anderen Seite der Angst.“ Ich hätte nicht sage können, um welche Angst es ging, aber ich wollte hinter den Spiegel. Und so gab ich mich der Musik hin, zunächst allein, dann zu zweit. Einer getanzten Harmonie folgte eine getanzte Provokation. Ich empfand, dass es sich den ganzen Abend so fortsetzte. Auch als wir zu siebt waren, wechselte Harmonie mit Provokation. Und wo sich die Chance bot, da nutze ich sie, um mich selbst nach vor zu bringen. Ich bewegte mich harmonisch zu meiner Tanzpartnerin und beim nächsten Tanz folgte die Provokation. Es wurde keine Grenze durchbrochen und doch war jede Bewegung wie ein Schlag gegen die eigene Eierschale der Komfortzone. Als was würde ich auf die anderen Seite ankommen? Als ich im meditativen Teil mich an eine Aussage über mich erinnerte, wusste ich, was ich nach dem Durchbruch sein wollte. Ich bin vielleicht noch nicht hat ganz durch, aber es ist schon Licht zu sehen. Mal schauen, ob es mir das gelingt.
Leichtigkeit
Leichtigkeit. Wenn man das Wort ganz vorsichtig ausspricht verliert sich die Härte der letzten Silbe und das Wort scheint tatsächlich zu schweben. Leichtigkeit. Leichtigkeit ist der Versuch etwas sphärisches, etwas ätherisches in eine Buchstabenform zu pressen. Etwas schwebendes auf das Papier zu bannen. Um wie viel leichter wird es da die Leichtigkeit zu tanzen. Und so schwebten wir über die Tanzfläche, allein, zu zwei, zu dritt zu viert. Wir eroberten uns die Leichtigkeit des Seins spätestens, als wir musikalisch „Vergebung“ erhielten und uns zur viert mit Leichtigkeit in die Lüfte erhoben. Schließlich begannen wir zu wilden Rhythmen die letzten Beschwerlichkeiten abzuschütteln. Damit auch wirklich der letzte Rest des emotionalen Winters sich zerstreut, schüttelten wir uns Hemmungslos unter dem Schutz einer wachsamen Wächter*in. Wir haben die Kontrolle ab, tanzten uns ekstatisch die Beschwerlichkeiten und alles was uns noch von der Leichtigkeit trennte, aus dem Leib. Für soviel Schutz und Aufmerksamkeit bedankten wir uns bei der Wächter*in mit einem Tanz. Derart gereinigt und erleichtert probierten wir dieses Gefühl aus, in dem wir mit Schmetterlingen tanzten. Am Ende verbanden wir uns, um das Gefühl der Leichte und des Seins miteinander zu teilen. Derart befreit kann nun auch endlich der Frühling kommen.