Das Neue

Wie solll man das Jahr beginnen? Wie den Reigen zur Musik eröffnen? Für den ersten Tanz des Jahres konnte es eigentlich nur ein Thema in Frage: Das Neue. Was so ein Jahr nicht alles an Neuem hervorbringen soll. Man könnte meinen es müssten drei Jahre gleichzeitig beginnen, um all die Neuerungen zu schaffen, die vielerorts so beschworen werden. Jedem Neuen liegt halt auch ein Zauber inne der beschwingt und verführt. Und so eroberten wir beschwingt die Tanzfläche und beschworen zu zweit, zu viert oder zu sechst das Neue des neuen Jahres. Selbst die altbekannten vier Wände des Tanzsaals mühten sich redlich, in einem neuen Glanz zu strahlen. Als dann auch noch neue Musik erklang, schien alles beim Alten geblieben zu sein und doch völlig erneuert. Wir begannen mit unseren Schritten und Bewegungen das leere weiße Blatt des Jahres mit ersten Spuren zu versehen. Wir brachten unsere Wünsche für uns, füreinander und für die Welt auf ein imaginäres Papier und auf die Bretter, die vielleicht nicht die Welt bedeuten, aber sie im kleinen abbilden. Das Neue und das Alte begegneten einander spätestens, als wir zu Stakkatorhythmen den Rest des letzten Jahres und alles überschüssige aus uns herausschüttelten. Am Ende erfüllte mich das Gefühl, etwas aus dem Weg geräumt zu haben. 2019 kann kommen. Let‘s dance.