Der Dienstag dichtet, In meiner Haut

Jeden Dienstag gibt es bei Katha ein selbst geschriebenes Gedicht und ich schließe mich dem gerne an.

Mit von der Partie sind bisher:

Stachelbeermond
Mutigerleben
Wortgeflumselkritzelkrams
Werner Kastens
Findevogel
Berlin Autor
Nachtwandlerin
Lindas x Stories
La parole a été donnée à l’homme
Gedankenweberei
Emma Escamila
Wortverdreher
Lebensbetrunken
Vienna BliaBlaBlub
Heidimarias kleine Welt
Traumspruch
Red Skies over Paradise

und Your mind is your only limit


In meiner Haut

ich stecke in meiner Haut

sie ist meine Grenze

aus der ich nicht entkommen kann

über die ich gerne hinausdenke

sie ist mein Schutz

den ich selbst nicht schütze

sie ist meine Farbe

die ich selbst nie malte

sie ist meine Erinnerung

die ich selbst vernarbte

sie ist meine Pein

die ich selbst bis aufs Blut kratze

sie ist meine Lust

wenn du sie berührst

Transparent

die Musik
geht unter die Haut
sie hebt sie an
lässt mich
ihre Begrenztheit spüren
ich will raus
will den Rhythmus
und das Licht
in mir spüren

zaghaft
ziehe ich mir
ein Stückchen Haut
von meinem gefangenen ich
es ist
als würde ich
ein Fenster öffnen
um das Außen
herein zu lassen

in langen Streifen
ziehe mir die Haut ab
häute mich
um mir selbst
mehr Raum zu verschaffen
ich wachse
Ich ströme aus
verteile mich
diffundiere

alles was mich umgibt
dringt in mich ein
durch mich hindurch
das Licht
scheint durch mich durch
und aus mir heraus
der Wind durchströmt
und verweht mich

ich bin überall
und nirgends
und doch mehr
im hier und jetzt
als jemals zuvor

Pendel

In unserer Reihe Fridays Dance for Nature standen heute die Elemente im Mittelpunkt und sollten doch nicht das Zentrum sein. Es galt sich so durchlässig zu tanzen, dass die Elemente einen durchdringen konnten, um am Ende etwas aus allen vier Elementen zu erschaffen. Das klang ambitioniert und nicht jeden Tag gelingt es mir, mich auf die Bilder des Tanzen einlassen zu können. Doch heute war ein guter Tag zum Tanzen und das folgende ist mein Versuch, das Gefühl wiederzugeben.

die Musik beginnt
mit jeder Bewegung
ziehe ich mir
ein Stück meiner Haut
von meinem Körper
entferne ich die Membran
die mich zusammenhält
es ist als würde ich in alle Richtungen
gleichzeitig auslaufen
ich diffundiere
ströme aus

Erde
ich sinke hinab
der schwere Boden
ist weich wie Nebel
Tonnen von Erde
schweben mit mir
ich schwimme regelrecht
durch sie hindurch
bis ich die Hitze
des Inneren spüre

Feuer
die Hitze steigt auf
in mir und
um mich herum
ein feuriger Streit darum
wer heißer ist
meine innere Glut
könnte mich selbst
in Schutt und Asche verwandeln

Luft
Ich steige mit der Hitze nach oben
spüre, wie die Winde
mich durchwehen
und ich mit Ihnen
dahingleite
ich bin die Böe,
die den Mond
aus seinem Versteck reißt.

Wasser
und dann fällt Regen aus den Wolken
das Wasser sammelt sich in mir
füllt mich aus
ich Hebe den Arm
und er tropft zu Boden
das Wasser hat
keine Balken

Pendel
ich nehme alles zusammen
für jedes Element
ein Stück von mir
und forme
in wilden Drehungen
ein Elemeńtependel
um Disbalncen auszugleichen
und mit den letzten Tönen
versetze ich es
in Schwingung