Winterstille

ein Zauber liegt auf allen Zweigen

über Nacht ist er ganz leis’ gekommen

hat sich den ganzen Wald genommen

um sein weißes Kleid zu zeigen

das Raue ist ganz sanft geworden

dämpft des Alltags laute Schnelle

gegen das Grau – bringt es das Helle

aus dem kühlen weiten Norden

es ist – als wäre über Nacht

von jeder hohen Tannenspitze

bis in die allerkleinste Ritze

die Winterstille – sanft erwacht

Winter – Tanzen

Heute tanzten wir den Winter. Den was? Den Winter? Wie kann man denn den Winter tanzen? In dem man sich all die schönen Dinge des Winters verinnerlicht und in die Musik hineinlegt. Was ist denn schön am Winter? Die kalte, klare Luft, die kristallenen Schnellflocken, die wie ein Puderzuckerteppich die Welt verschneien und für eine sanfte Stille sorgen, die zarten Eiskristalle überall und der guten Grund, sich ins warme kuschelige zurückzuziehen und die Kerzen anzuzünden. Oh ja, der Winter hat viel Schönes, wenn man sich dem öffnet und die Musik durch sich fließen lässt. Und so drehten wir unsere Pirouetten auf dem Eis, fuhren Schlittschuh über die inneren Kanäle und tanzen mit einem Schneeball. Wir wirbelten wie Schneeflocken umeinander, um uns dann wie ein Samenkorn in uns selbst zurückzuziehen und uns anschließend selbst zu gebären. Gekeimt, gesprossen und gewachsen verströmtem wir anschließend unser inneres Licht und sendeten es durch den Raum. Ja, wir haben den Winter getanzt, aber er war warm und wohlig und bewegend.