#writingfriday, abc-Etüde, Brombeerglück

In dieser Geschichte habe ich die Aufgabe vom writingfriday und die der abc-Etüden einfach kombiniert. Ich hoffe die beiden Damen verzeihen mir.

#writingfriday:

Dies ist ein Text zu der Aktion „Writing Friday“ von Elizzy. Jeden Freitag wird zu einem der vorgegebenen Themen veröffentlicht. Die aktuellen Themen und eine Liste aller Teilnehmer findet ihr auf Elizzy’s Seite.

Schreibe eine Geschichte und flechte darin folgende Wörter mit ein: Laub, kühl, Gesund, Beeren, Vorfreude

abc-Etüden:

Schreibeinladung für die Textwochen 39.40.20 | Wortspende von kommunikatz

Ein Text – maximal 300 Wörter – und 3 Begriffe

Dieses Mal: Pilze – schlafen – traurig

Zu den abc-Etüden geht es hier:

https://365tageasatzaday.wordpress.com/2020/09/20/schreibeinladung-fuer-die-textwochen-39-40-20-wortspende-von-kommunikatz/


Brombeerglück

Es war noch früh, aber sie konnte nicht mehr schlafen. Sie sprang auf und stürmte wie den Morgen hinaus in den Garten. Das machte sie inzwischen seit vier Monaten. Jeden Morgen. Ihr Weg führte sie hinaus auf die Terasse, am Rosenbusch vorbei zu dem großen grünen Busch am Ende des Grundstücks.

Als sie angefangen hatte, war noch alles leuchtend grün. Inzwischen hatte der Garten mehr schlecht als recht den trockenen Sommer überstanden. Zumindest größtenteils. Der alte Rosenbusch schien jedoch ein Opfer des Sommers geworden zu sein. Während er im April noch gesund ausgesehen und erste Blüten gezeigt hatte, war er inzwischen von Pilzen befallen und sah hässlich braun aus. Doch Lina hatte nur Augen für den Brombeerstrauch.

Auch heute Morgen lief sie wieder barfuß hinaus. Obwohl es schon kühl war und sie direkt über das taunasse Laub laufen musste, ließ sie sich nicht aufhalten. Heute musste es so weit sein. Atemlos stand sie vor dem Busch, der eine Menge Beeren trug. Endlich sah sie eine schwarze Beere. Sie pflückte sie geschwind und lief zurück zur Mutter.

„Mutti, Mutti! Ist die Brombeere jetzt reif?“

Die Mutter kannte das Prozedere schon. Sie konnte gar nicht sagen, mit wie vielen zunächst grünen und später roten Beeren Lina mit einer deutlich spürbaren Vorfreude, deren Grund sie nicht kannte, bereits angekommen war und gefragt hatte, ob die Frucht nun endlich reif wäre. Sie wusste, dass Lina Brombeeren mochte, aber dieses Verhalten fand sie eher ungewöhnlich.

Jedesmal wenn sie ihr sagen musste, dass die Frucht noch nicht reif war, zog sich Lina traurig zurück.

„Ist sie jetzt reif?“, fragte Lina ungeduldig.

Die Mutter nickte. „Ja, diese Beere ist reif.“

Lina lief jubelnd und tanzend durch das Wohnzimmer. Dann blieb sie stehen, schaute auf die Brombeere und sagte: „Dann wird Vati heute kommen. Das hat er versprochen.“

13 Gedanken zu “#writingfriday, abc-Etüde, Brombeerglück

  1. Au! Möge er kommen … Das ist ein Ende, das mich hat schlucken lassen. Prima!
    Und schön, wie du die Wörter alle eingeflochten hast, man merkt es wirklich nicht. Großes Kompliment, gefällt mir sehr.
    Morgenkaffeefreitagsgruß
    Christiane 😀

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  2. Vielleicht ist der Vater ja ein Erntehelfer, der von Land zu Land und von Saison zu Saison tingeln muss, um seine Familie zu ernähren?
    Da müssen die Kinder dann warten, bis er zurück ist!
    Ist leider ein Schicksal, was viele Menschen, denen es nicht so gut geht wie uns, erleiden müssen.

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  3. Pingback: Schreibeinladung für die Textwochen 41.42.20 | Wortspende von Werner Kastens | Irgendwas ist immer

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