In dieser Geschichte habe ich die Aufgabe vom writingfriday und die der abc-Etüden einfach kombiniert. Ich hoffe die beiden Damen verzeihen mir.
#writingfriday:
Dies ist ein Text zu der Aktion „Writing Friday“ von Elizzy. Jeden Freitag wird zu einem der vorgegebenen Themen veröffentlicht. Die aktuellen Themen und eine Liste aller Teilnehmer findet ihr auf Elizzy’s Seite.
Schreibe eine Geschichte und flechte darin folgende Wörter mit ein: Laub, kühl, Gesund, Beeren, Vorfreude
abc-Etüden:
Schreibeinladung für die Textwochen 39.40.20 | Wortspende von kommunikatz
Ein Text – maximal 300 Wörter – und 3 Begriffe
Dieses Mal: Pilze – schlafen – traurig
Zu den abc-Etüden geht es hier:
Brombeerglück
Es war noch früh, aber sie konnte nicht mehr schlafen. Sie sprang auf und stürmte wie den Morgen hinaus in den Garten. Das machte sie inzwischen seit vier Monaten. Jeden Morgen. Ihr Weg führte sie hinaus auf die Terasse, am Rosenbusch vorbei zu dem großen grünen Busch am Ende des Grundstücks.
Als sie angefangen hatte, war noch alles leuchtend grün. Inzwischen hatte der Garten mehr schlecht als recht den trockenen Sommer überstanden. Zumindest größtenteils. Der alte Rosenbusch schien jedoch ein Opfer des Sommers geworden zu sein. Während er im April noch gesund ausgesehen und erste Blüten gezeigt hatte, war er inzwischen von Pilzen befallen und sah hässlich braun aus. Doch Lina hatte nur Augen für den Brombeerstrauch.
Auch heute Morgen lief sie wieder barfuß hinaus. Obwohl es schon kühl war und sie direkt über das taunasse Laub laufen musste, ließ sie sich nicht aufhalten. Heute musste es so weit sein. Atemlos stand sie vor dem Busch, der eine Menge Beeren trug. Endlich sah sie eine schwarze Beere. Sie pflückte sie geschwind und lief zurück zur Mutter.
„Mutti, Mutti! Ist die Brombeere jetzt reif?“
Die Mutter kannte das Prozedere schon. Sie konnte gar nicht sagen, mit wie vielen zunächst grünen und später roten Beeren Lina mit einer deutlich spürbaren Vorfreude, deren Grund sie nicht kannte, bereits angekommen war und gefragt hatte, ob die Frucht nun endlich reif wäre. Sie wusste, dass Lina Brombeeren mochte, aber dieses Verhalten fand sie eher ungewöhnlich.
Jedesmal wenn sie ihr sagen musste, dass die Frucht noch nicht reif war, zog sich Lina traurig zurück.
„Ist sie jetzt reif?“, fragte Lina ungeduldig.
Die Mutter nickte. „Ja, diese Beere ist reif.“
Lina lief jubelnd und tanzend durch das Wohnzimmer. Dann blieb sie stehen, schaute auf die Brombeere und sagte: „Dann wird Vati heute kommen. Das hat er versprochen.“
Gedoppelte Stichwort- Auflagen, schön gelöst. Ich mag den Verlauf, der unbeschwert anfängt, wie es Kindern vor allem früher noch häufiger zugeschrieben wurde, und so wehmütig endet, wie es eigentlich bei vielen aussieht.
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Dann trage ich die Hoffnung, dass es doch noch gut ausgehen möge!
🙏😊
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Au! Möge er kommen … Das ist ein Ende, das mich hat schlucken lassen. Prima!
Und schön, wie du die Wörter alle eingeflochten hast, man merkt es wirklich nicht. Großes Kompliment, gefällt mir sehr.
Morgenkaffeefreitagsgruß
Christiane 😀
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Auch wenn der Kaffe nun wohl schon alle ist, vielen lieben Dank!
🙏😊🙏😊🙏😊
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Kaffee ist niiiie alle 😁
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Dann hoch die Tassen ☕️
Wünsche einen Abend!
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Herzerwärmend aber irgendwie auch traurig. Klingt so, als wäre der Vater sehr lange weg.
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Wer weiß! Als Berufsoptimist und Gutelauneneurotiker hoffe ich ja immer auf ein Happy End!
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Wunderschön und so realistisch in der Zerrissenheit! Du hast die beiden Schreibaufgaben toll kombiniert, die Wörter passten aber auch gut zusammen.
Vielen Dank und liebe Grüße
Lea
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Vielen Dank! Freut mich sehr, dass Die gefällt, was ich aus Deiner Wortspende gemacht habe. Viele Glück
Christian 😊🙏
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Vielleicht ist der Vater ja ein Erntehelfer, der von Land zu Land und von Saison zu Saison tingeln muss, um seine Familie zu ernähren?
Da müssen die Kinder dann warten, bis er zurück ist!
Ist leider ein Schicksal, was viele Menschen, denen es nicht so gut geht wie uns, erleiden müssen.
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Ja schade, dass in einer Welt, die sich selbst zivilisiert nennt, so viele unmenschliche Geschichten gibt. Aber ich habe immerhin die Chance auf ein Happy End gelassen.
Viele Grüße
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